Die Region südlich der Sahara erlebe die höchsten Anstiege bei Mais, zum Beispiel 113 Prozent in Mosambik. „Währenddessen erleben die Sahelzone und Ostafrika steile Preisanstiege bei Hirse: 220 Prozent in Südsudan und 180 Prozent im Sudan zum Beispiel“, berichtet die Weltbank.
Lediglich der Reispreis sei im Berichtszeitraum zurückgegangen (um 4 Prozent). Allerdings hatte die Asiatische Entwicklungsbank (ADB) unlängst vor einem Reispreisschock für den Fall gewarnt, dass – wie 2007 und 2008 – wieder Exportschranken errichtet würden und es zu Panikkäufen komme. Aktuell sind nach Einschätzung der Weltbank solche Trends noch nicht zu beobachten, „aber die Märkte achten sehr sorgfältig, wie sich Ex- und Importeure verhalten“. Zum Beispiel habe Mexiko jüngst in beispiellosem Ausmaß Mais in den USA eingekauft.
Wichtigste Ursache für die aktuelle Nahrungsmittelkrise sind ungewöhnlich schlimme Wetterbedingungen. So habe ein beispiellos heißer und trockener Sommer in den USA enorme Ernteschäden bei Mais und Soja angerichtet; für beide Produkte sind die USA der weltgrößte Exporteur. „Doch die US-Dürre ist nicht die einzige ungünstige Wetterlage, die die Produktion betrifft.“ Auch in Russland, der Ukraine und Kasachstan habe Hitze die Weizenernte geschmälert. Und in Indien dürften der Weltbank zufolge unterdurchschnittliche Regenfälle während des Monsuns für reduzierte Reisernten sorgen.
Auch für die kommenden Monate können die Weltbank-Experten noch keine Entwarnung geben: „Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen.“ Als Unsicherheitsfaktor gilt vor allem das Klimaphänomen El Niño, das Wasser-und Luftströme vor allem im und über dem tropischen Pazifik verändert und im Abstand von ein paar Jahren auftritt.
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