Unter dem Strich sind die Nahrungsmittelpreise nach dem jüngsten Nahrungsmittelbericht der Institution allein von Juni auf Juli im Schnitt um 10 Prozent geklettert, mit historischen Höchstständen bei Mais (plus 25 Prozent) und Soja (plus 17 Prozent). Die durchschnittlichen Werte verbergen der Weltbank zufolge das Ausmaß, in dem einzelne Länder von sprunghaft verteuerten Agrarprodukten betroffen sind.
Nur Reis wird billiger
Die Region südlich der Sahara erlebe die höchsten Anstiege bei Mais, zum Beispiel 113 Prozent in Mosambik. „Währenddessen erleben die Sahelzone und Ostafrika steile Preisanstiege bei Hirse: 220 Prozent in Südsudan und 180 Prozent im Sudan zum Beispiel“, berichtet die Weltbank.Lediglich der Reispreis sei im Berichtszeitraum zurückgegangen (um 4 Prozent). Allerdings hatte die Asiatische Entwicklungsbank (ADB) unlängst vor einem Reispreisschock für den Fall gewarnt, dass – wie 2007 und 2008 – wieder Exportschranken errichtet würden und es zu Panikkäufen komme. Aktuell sind nach Einschätzung der Weltbank solche Trends noch nicht zu beobachten, „aber die Märkte achten sehr sorgfältig, wie sich Ex- und Importeure verhalten“. Zum Beispiel habe Mexiko jüngst in beispiellosem Ausmaß Mais in den USA eingekauft.
Keine Entwarnung in Sicht
Wichtigste Ursache für die aktuelle Nahrungsmittelkrise sind ungewöhnlich schlimme Wetterbedingungen. So habe ein beispiellos heißer und trockener Sommer in den USA enorme Ernteschäden bei Mais und Soja angerichtet; für beide Produkte sind die USA der weltgrößte Exporteur.Auch für die kommenden Monate können die Weltbank-Experten noch keine Entwarnung geben: „Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen.“ Als Unsicherheitsfaktor gilt vor allem das Klimaphänomen El Niño, das Wasser-und Luftströme vor allem im und über dem tropischen Pazifik verändert und im Abstand von ein paar Jahren auftritt. So führt es entlang des Äquators auch zur Verlagerung von Niederschlags- und Trockengebieten und damit zu erheblichen Schäden durch Überschwemmungen beispielsweise in Argentinien und Dürren unter anderem in Australien. „Ausmaß und Dauer von El Niño bleiben allerdings ungewiss“, schreibt die Weltbank.
Dramatische Folgen von Dürren
Am Beispiel einzelner Länder illustriert die Weltbank, welche dramatischen Folgen Dürreperioden und eine entsprechende Verknappung des Nahrungsmittelangebots haben kann. „In Simbabwe brachten Kinder, die der Dürre 1994/95 ausgeliefert waren, schlechtere Leistungen in der Schule, hatten als Erwachsene eine geringere Körpergröße; sie litten unter einem früheren Ausbruch chronischer Erkrankungen, frühzeitigem Tod und geringeren Einkommen im Vergleich zu Kindern, die nicht der Dürre ausgeliefert waren.“Vielen Dank! Ihr Kommentar wurde abgeschickt.
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von Sternendeuter
Durch die Überpopulation in den arab/afrikanischen Ländern wurde das Ökosystem zerstört, daher der Klimawandel. Lösung: Weniger Nachwuchs produzieren. Antwort schreiben
von JackTheHit
Soso, Dürre, Hitze und Fehlernten. Und was ist mit den millionen Hektar Getreide, die weltweit für Biosprit, Biodiesel und Ethanol verheizt werden? Und was ist mit den Spekulanten, die auf die Preise für Grundnahrungsmittel wetten? Und die Politiker, die es in der Hand haben, das abzustellen? Diese Leute sollen die Spitze der Evolution sein? Mit überlegenen Intellekt? Lächerlich! Antwort schreiben
von Santo52
Wahnsinn der gestoppt werden muß! Auch bei Rohstoffen, werden die Preise durch Spekulanten in die Höhe getrieben! Die Großspender steuern die Politik, zu ihrem Vorteil, und zum Nachteil aller übrigen Bürger! Antwort schreiben
von Diana Tuner
scharfer Soße mit Weizenfladenbrot. Unsere Regierung subventioniert (steuerfrei) dass wertvolle Nahrungsmittel an Masttiere verfüttert werden. Und Dürren waren kein Riesenproblem solange man Hirse anbaute, heute pflanzt man Weizen und Mais an der selben Stelle. Nicht Spekulation, nicht Klimawandel, sondern andere Ernährungsgewohnheiten und unsinnige Subventionen verursachen Hunger! Antwort schreiben