Mercedes und Mazda: Aus dem Wasser ist der Stoff der Zukunft
Mercedes (Brennstoffzelle) und Mazda (Wankel) setzen bei ihren IAA-Studien auf Wasserstoff. Die Prototypen fahren damit erstaunlich normal.
Daimler
Fährt ziemlich normal: Brennstoffzellen-B-Klasse von Mercedes
Malmsheim bei Stuttgart: Da steht es, das Auto von morgen. Äußerlich trennen nur winzige Details die automobile Gegenwart von der Zukunft, wie Mercedes sie sieht. Aufmerksame Fahrer registrieren, dass das rechte Rundinstrument der B-Klasse keine Umdrehungen pro Minute anzeigt, sondern kW – wie Kilowatt. Bis 100 reicht die Skala. Die großen Unterschiede liegen also unter dem Blech. Wer das Gaspedal voll durchtritt, hört keinen aufheulenden Verbrennungsmotor, sondern ein kräftiges Surren: Die B-Klasse fährt per Elektromotor. Und das durchaus kräftig. Praktisch ab Start schieben mehr als 300 Newtonmeter das Fahrzeug an – das ist die Kraft eines durchschnittlichen Zweiliter-Turbodiesels konventioneller Machart. Und noch etwas ist anders als bei herkömmlichen Fahrzeugen. Nimmt der Fahrer Gas – oder besser gesagt Strom – weg, wird der Mercedes sehr schnell langsamer, fast so, als bremse ihn ein enormer Widerstand.
Ist Wasserstoff die Zukunft?
Geht es nach der Vision von Mercedes, werden in einigen Jahren nur noch Fahrzeuge wie die B-Klasse unterwegs sein: Ausgerüstet mit einer Brennstoffzelle, die den mitgeführten Vorrat an Wasserstoff emissionsfrei in elektrische Energie umwandelt und damit einen Elektromotor antreibt. Nimmt der Fahrer „Gas“ weg oder bremst sogar, rekuperiert das System in seine Batterie – zu spüren am abrupten Tempoverlust „Die Industrie steht vor einem Paradigmenwechsel. Unser langfristiges Ziel ist das emissionsfreie Fahren mit Brennstoffzelle und Batterie“, sagt Klaus Maier, Leitung Vertrieb und Marketing bei Mercedes.
Ab Jahreswechsel wird Mercedes zunächst die technisch fast identische Version „F-Cell“ der B-Klasse einführen, nach der 2002 gestarteten A-Klasse mit Brennstoffzelle immerhin bereits die zweite Generation. Es wird eine Art erweiterter Versuch in wenigen deutschen Ballungszentren werden. Immerhin: Mit seinem Wasserstoff-Vorrat kommt die B-Klasse 400 Kilometer weit.
Aus dem Wasser ist der Stoff der Zukunft
Wasserstoff ist Erdgas
Der heute verkaufte Wasserstoff wird zum Großteil aus Erdgas hergestellt und erzeugt deshalb keinerlei CO2-Reduzierung.
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