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WissenschaftKlimawandel und mangelnder Pflanzenanbau lassen Menschen hungern
Mittwoch, 19.06.2013, 23:23
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dpa / Boris Roessler
Ein somalischer Flüchtling trägt einen Sack mit Weizen in Dadaab.
Die ärmsten Länder der Welt müssen sich der Weltbank zufolge so schnell wie möglich auf die unumgänglichen Folgen des Klimawandels vorbereiten.
Um für anstehende Dürreperioden, Hochwasser, Stürme und andere extreme Wetterbedingungen gewappnet zu sein, müssten zum Beispiel landwirtschaftliche Praktiken verändert sowie erneuerbare Energien gefördert werden, heißt es in dem über 250 Seiten dicken Report, den die Weltbank am Mittwoch in London vorgestellt hat. Der Bericht „Turn down the Heat“ (Dreh die Hitze runter) beleuchtet die Folgen eines Temperaturanstiegs von 2 und von 4 Grad Celsius für Süd- und Südostasien sowie Afrika südlich der Sahara.
Zugleich mahnen US-Forscher, die Nahrungsmittelproduktion steige derzeit ohnehin zu langsam, um die Weltbevölkerung ausreichend zu ernähren. Im Jahr 2050 müsse doppelt so viel an Reis, Mais, Weizen und Sojabohnen geerntet werden wie derzeit. Dazu müsste sich der Ertrag um durchschnittlich 2,4 Prozent in jedem Jahr bis 2050 verbessern. „Die aktuellen Raten erreichen dieses Ziel aber nicht“, schreiben die Forscher im Online-Journal „PLOS One“. Die vier genannten Arten ergeben zusammen rund zwei Drittel der Energiemenge, die Agrarpflanzen derzeit weltweit erbringen.
Mehr Anbau sei aus drei Gründen nötig: Die Weltbevölkerung wird voraussichtlich von über sieben auf rund neun Milliarden Menschen bis 2050 steigen. Jeder Mensch verzehrt im Schnitt mehr Fleisch und Milchprodukte, zu deren Produktion viele Pflanzen nötig sind. Zudem wird mehr Biosprit verwendet. Hinzu kommt: Auch die derzeit rund 870 Millionen unterernährten Menschen sollten künftig satt werden. Es sei wichtig, den Ertrag pro Pflanze anzukurbeln, so die Forscher.
Die US-Forscher entdeckten mehrere Krisenregionen, wie Guatemala, wo Mais rund 36 Prozent der Energie aus Nahrungsmitteln ausmache: Während dort die Bevölkerung wächst, geht die Mais-Produktion zurück. Problematisch sei die Lage auch in China und Indien, die hinsichtlich Reis und Weizen jeweils zu den drei wichtigsten Herstellern der Welt gehören – aber die Erträge stiegen kaum. Ähnlich sei es in Afrika: Dort sinke die Pro-Kopf-Ernte für Reis in nahezu all jenen Ländern, wo sich die Menschen vor allem von Reis ernähren, etwa auf Madagaskar sowie in Mali, Nigeria und Tansania.
Dem Weltbankbericht zufolge werden jedoch ausgerechnet in Afrika südlich der Sahara bis zum Jahr 2030 zudem rund 40 Prozent der Fläche, auf der heute noch Mais angebaut wird, durch Trockenheit dafür unbrauchbar werden. Bis 2050 könnte die Zahl der unterernährten Menschen in der Region um bis zu 90 Prozent ansteigen.
„Entschlossenes Handeln ist nötig, nicht nur, um den Ausstoß von Treibhausgasen zu verringern, sondern auch, um die Länder auf eine Welt mir dramatischen Klimaveränderungen und Wetter-Extremen vorzubereiten“, sagte Weltbank-Präsident Jim Yong Kim. Dazu gehöre auch, das Leben in den Städten zu verbessern. Denn dorthin werde es die Menschen ziehen, die vor Naturkatastrophen flüchteten.
In Südasien könnten vorhergesagte Veränderungen des Monsun zu deutlich mehr Fluten und gleichzeitig längeren und härteren Dürreperioden führen. In Südostasien bedrohen laut Weltbank vor allem der ansteigende Meeresspiegel und die zunehmende Stärke der Zyklone die Menschen. Ein Temperaturanstieg von 4 Grad hätte dort zudem dramatische Folgen für die Meereslebewesen und damit wiederum auch für die Menschen. Einige der schlimmsten Folgen könnten verhindert werden, wenn die Erdtemperatur nur um 2 Grad statt 4 Grad steige.
Zugleich mahnen US-Forscher, die Nahrungsmittelproduktion steige derzeit ohnehin zu langsam, um die Weltbevölkerung ausreichend zu ernähren. Im Jahr 2050 müsse doppelt so viel an Reis, Mais, Weizen und Sojabohnen geerntet werden wie derzeit. Dazu müsste sich der Ertrag um durchschnittlich 2,4 Prozent in jedem Jahr bis 2050 verbessern. „Die aktuellen Raten erreichen dieses Ziel aber nicht“, schreiben die Forscher im Online-Journal „PLOS One“. Die vier genannten Arten ergeben zusammen rund zwei Drittel der Energiemenge, die Agrarpflanzen derzeit weltweit erbringen.
Mehr Anbau sei aus drei Gründen nötig: Die Weltbevölkerung wird voraussichtlich von über sieben auf rund neun Milliarden Menschen bis 2050 steigen. Jeder Mensch verzehrt im Schnitt mehr Fleisch und Milchprodukte, zu deren Produktion viele Pflanzen nötig sind. Zudem wird mehr Biosprit verwendet. Hinzu kommt: Auch die derzeit rund 870 Millionen unterernährten Menschen sollten künftig satt werden. Es sei wichtig, den Ertrag pro Pflanze anzukurbeln, so die Forscher.
Die US-Forscher entdeckten mehrere Krisenregionen, wie Guatemala, wo Mais rund 36 Prozent der Energie aus Nahrungsmitteln ausmache: Während dort die Bevölkerung wächst, geht die Mais-Produktion zurück. Problematisch sei die Lage auch in China und Indien, die hinsichtlich Reis und Weizen jeweils zu den drei wichtigsten Herstellern der Welt gehören – aber die Erträge stiegen kaum. Ähnlich sei es in Afrika: Dort sinke die Pro-Kopf-Ernte für Reis in nahezu all jenen Ländern, wo sich die Menschen vor allem von Reis ernähren, etwa auf Madagaskar sowie in Mali, Nigeria und Tansania.
Dem Weltbankbericht zufolge werden jedoch ausgerechnet in Afrika südlich der Sahara bis zum Jahr 2030 zudem rund 40 Prozent der Fläche, auf der heute noch Mais angebaut wird, durch Trockenheit dafür unbrauchbar werden. Bis 2050 könnte die Zahl der unterernährten Menschen in der Region um bis zu 90 Prozent ansteigen.
„Entschlossenes Handeln ist nötig, nicht nur, um den Ausstoß von Treibhausgasen zu verringern, sondern auch, um die Länder auf eine Welt mir dramatischen Klimaveränderungen und Wetter-Extremen vorzubereiten“, sagte Weltbank-Präsident Jim Yong Kim. Dazu gehöre auch, das Leben in den Städten zu verbessern. Denn dorthin werde es die Menschen ziehen, die vor Naturkatastrophen flüchteten.
In Südasien könnten vorhergesagte Veränderungen des Monsun zu deutlich mehr Fluten und gleichzeitig längeren und härteren Dürreperioden führen. In Südostasien bedrohen laut Weltbank vor allem der ansteigende Meeresspiegel und die zunehmende Stärke der Zyklone die Menschen. Ein Temperaturanstieg von 4 Grad hätte dort zudem dramatische Folgen für die Meereslebewesen und damit wiederum auch für die Menschen. Einige der schlimmsten Folgen könnten verhindert werden, wenn die Erdtemperatur nur um 2 Grad statt 4 Grad steige.
„Es wird immer deutlicher, dass Klimapolitik und Entwicklungspolitik keine Gegensätze sind, sondern Hand in Hand gehen“, erklärte Hans Joachim Schellnhuber, Leitautor des Berichts und Leiter des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (Pik).
dpa
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