Wissenschaft

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Medizin

Blinde kann dank Zahn im Auge wieder sehen

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Die Operation gilt als letzter Ausweg, das Augenlicht wiederzuerlangen: Mediziner haben jetzt erstmals in den USA einer blinden Frau einen mit einer Linse präparierten Eckzahn in ein Auge verpflanzt – mit Erfolg. Die Frau kann nach neun Jahren Blindheit wieder so gut sehen, dass sie sogar lesen kann.mehr...

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Video

 
 

Alkoholmissbrauch

"Suchtprävention auf Entwicklungsland-Niveau"

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Das Einstiegsalter in die Droge Alkohol wird immer geringer in Deutschland: Experten sprechen von einem eklatanten Mangel an Präventionsmaßnahmen gegen den Alkoholmissbrauch und fordern gleichzeitig die Abschaffung der "Happy Hour". Ihr Vorschlag: Jugendliche sollten kontrolliertes Trinken erlernen.mehr...

Sex-Tests im Sport

Das Phänomen Zwitter beschäftigt nun die Forscher

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Nach dem WM-Sieg der 800-Meter-Läuferin Caster Semenya wurden Zweifel an ihrer Geschlechtszugehörigkeit laut. Während im Sport jedoch vor allem die Bewertung der Leistungen umstritten ist, kritisieren Mediziner die unzureichenden Testmethoden. Jetzt ist das Phänomen "Zwitter" auch in der Wissenschaft wieder Thema.mehr...

Paläontologie

Miniaturausgabe des Tyrannosaurus rex entdeckt

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Den berühmt und berüchtigten Tyrannosaurus rex gab es auch in klein – allerdings 30 Millionen Jahre früher. US-Forscher haben seine Überreste bei Ausgrabungen im Nordosten Chinas entdeckt. Scharf ausgeprägte Sinne und schnelle Laufbeine ließen selbst die Miniaturausgabe bedrohlich wirken.mehr...

Medizintechnik

Wissenschaftler erforschen fünf mumifizierte Föten

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"Kassel I" bis "Kassel V" heißen die Jungen und Mädchen, die nie die Welt erblickten: Jetzt werden die 300 Jahre alten Föten, die mumifiziert über Jahrhunderte unentdeckt in einem Museumsdepot lagerten, mit modernster CT-Technik untersucht. Die Forscher erhoffen sich daraus Rückschlüsse auf das Leben in der Barockzeit.mehr...

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Animation Apollo 11

Umwelt

Der geheime Zufluchtsort der wilden Schweine

(6) Von Claudia Becker

Berlin ist die Hauptstadt der Keiler und Bachen: Sie suhlen sich nicht nur in Parks und Gärten – sie versetzen auch Passanten in Angst und Schrecken. Ein Filmteam hat die Tiere zwei Jahre lang begleitet – und ihr verborgens Refugium an einem äußerst ungewöhnlichen Ort entdeckt.mehr...

Klimaforschung

Warum der Kühleffekt der Wäldern gebremst wird

Kiefernwald (2)

Deutsche Forscher simulierten in einer speziellen Pflanzenkammer die Auswirkungen des Klimawandels auf Waldgebiete. Das Ergebnis: Durch die steigenden Temperaturen könnte sich der Kühleffekt der Wälder drastisch verrringern und so die Erderwärmung noch weiter anheizen – ein Teufelskreis.mehr...

Astronomie

Erstmals Exoplaneten aus Gestein aufgespürt

Die meisten Planeten außerhalb unseres Sonnensystems sind große Gasbälle mit einer 20 Mal so großen Masse wie Jupiter. Nun haben Astronomen zum ersten Mal einen Himmelskörper aus Gestein nachgewiesen. Die Existenz von Leben scheint jedoch ausgeschlossen – dort herrschen Temperaturen zwischen minus 200 und plus 2000 Grad.

Fossilienfund

Deutsche Forscher entdecken neue Dinosaurier

Langer Hals, langer Schwanz, lange Beine, kleiner Kopf: Forscher aus Braunschweig haben in der Republik Niger ein Saurierskelett ausgegraben. Es gilt als einer der ältesten Vertreter der Sauropoden. Doch bis sie das Fossil jetzt im Museum ausstellen konnten, mussten sie einige Rückschläge einstecken.

Klimawandel

Mediziner sehen Gesundheit dramatisch gefährdet

Es ist eine bislang einmalige Warnung führender Mediziner von insgesamt 18 medizinischen Hochschulen an die internationale Staatengemeinschaft: Ein Scheitern der Weltklimakonferenz in Kopenhagen im Dezember könnte ihrer Auffassung nach "katastrophale" Folgen für die Gesundheit der Menschen haben.

Psychologie

Bilder vom Hirn zeigen Wirkung der Psychoanalyse

Für Sigmund Freud, den Begründer der Psychoanalyse, stand außer Zweifel, dass er mit einem Blick ins Unbewusste die seelischen Leiden seiner Patienten lindern kann. Deutsche Hirnforscher haben nun erstmals mit einem Kernspintomographen die konkrete Wirkung der Psychoanalyse auf das menschliche Gehirn belegt.

Seewege

Die große Abkürzung durch die Nordostpassage

Die Schifffahrt profitiert vom Rückgang des Eises: Zwei Frachter einer deutschen Reederei sorgen mit ihrer Fahrt durch die Nordostpassage für Furore. Bislang war die Abkürzung vom Atlantik zum Pazifik mit Packeis versperrt. An der Suche nach einem Seeweg scheiterten schon viele Seefahrer auf dramatische Weise.

Influenza

USA lassen Impfstoffe gegen Schweinegrippe zu

Grünes Licht für einen Impfstoff gegen Schweinegrippe: Die zuständige US-Kontrollbehörde FDA hat vier Pharmaunternehmen die Produktion genehmigt. Den Impfstoff soll es ab Oktober geben. Skeptiker bezweifeln indes den Nutzen der Massenimpfung. Nach Überzeugung einiger deutscher Experten profitieren allein die Hersteller.

Kalorienbomben

Nährwertangaben führen Verbraucher in die Irre

Verbraucherschützer haben Tausende Lebensmittel unter die Lupe genommen: Demnach entschärfen Hersteller Kalorienbomben in den Supermarktregalen häufig dadurch, dass sie auf den Verpackungen mit Informationen über Zucker- und Fettgehalt geizen. Markenartikel fallen besonders negativ fallen auf.

Qualitätsreport 2008

Eklatante Mängel in deutschen Krankenhäusern

Der neue Qualitätsreport liegt vor: Insgesamt 1700 deutsche Kliniken kamen auf den Prüfstand. Der Bericht, der Schwarze-Schafe-Kliniken nur anonym registriert, verzeichnet einige "signifikante Verbesserungen". Doch wer genauer hinsieht, erkennt: In vielen Häusern wird bei der Behandlung gepfuscht – und zwar bereits seit Jahren.

Zwangsstörungen

"Skin-Picker" machen aus Pickeln blutige Krater

Sie stehen stundenlang vor dem Spiegel und eliminieren Unreinheiten der Haut: So genannte Skin-Picker drücken, quetschen und kratzen wie unter Zwang an sich herum, bis sie jeden noch so kleinen Mitesser den Garaus gemacht haben. Dabei kommen neben Fingernägeln, Rasierklingen und Nadeln sogar Scheren zum Einsatz.

Parasiten

Kopfläuse sind gegen gängige Läusemittel resistent

Größenvergleich: Eine Kopflaus (lat.: Pediculus humanus capitis) neben einem Streichholzkopf. Lausige Zeiten: Kieler Forscher haben jetzt nachgewiesen, was verzweifelte Eltern und behandelnde Kinderärzte bereits lange vermuten: Chemische Läusekuren versagen deswegen so häufig, weil die Blutsauger eine Resistenz durch eine Genmutation gegen gängige Behandlungsmittel entwickelt haben.

Forschung

Gefährliche Keime lauern in Plastikduschköpfen

Vor allem Plastikduschköpfe seien bei den Bakterien beliebt, sagen die Forscher. Duschköpfe sind ein Paradies für Bakterien: In ihnen ist es dunkel, feucht und warm. Wissenschaftler haben dieses Biotop nun genauer untersucht und berichten, auf welche Bakterien und Keime sie in Duschköpfen aus Hotels, Appartments und öffentlichen Gebäuden gestoßen sind.

Umwelt

Sexualhormone im Abwasser verweiblichen Fische

Eine neue Studie bei Fischen zeigt: Weil immer mehr Anti-Baby-Pillen und Hormonpräparate ins Abwasser geraten, hat inzwischen jeder fünfte männliche Schwarzbarsch in Flüssen der USA weibliche Geschlechtsmerkmale entwickelt. Dadurch ist die Fortpflanzung der Fische geschwächt.

Medizin

Das Tourette-Syndrom bleibt weiterhin ein Rätsel

Zucken, husten, nachäffen oder schreien – vor allem Kinder leiden unter den Schwierigkeiten, die das Leben mit den so genannten "Tics" mit sich bringt. Mediziner rätseln noch immer über die Hintergründe des Syndroms und vermuten nun eine Stoffwechselstörung im Gehirn als Ursache für die Krankheit.

Norman Borlaug

Der Mann, der Millionen Menschenleben rettete

Norman Borlaug. Der Agrarwissenschaftler Norman Borlaug ist tot. Seine Grüne Revolution brachte den Durchbruch im Kampf gegen den Hunger: Mit der Entwicklung ertragreicherer Pflanzenarten wie dem "Mexiko-Weizen" revolutionierte er die Landwirtschaft ganzer Länder und kämpfte erfolgreich gegen Hungersnöte.

Ausgrabung

Synagoge aus der Zeit Jesu entdeckt

Synagoge. Archäologen in Israel haben eine jüdische Gebetsstätte entdeckt, die vermutlich kurz vor Jesu Geburt gebaut wurde. Die Römer sollen sie einige Jahrzehnte später zerstört haben. Der Fund in Magdala wurde zufällig gemacht; an der Stelle sollte ein katholisches Pilgerzentrum entstehen.

Naturschutz

Kein Bäumefällen für Ufersanierung mehr nötig

Ufersicherungsmaßnahmen Teile des Ufers am Berliner Landwehrkanal sind gesperrt: Wegen Hohlräumen im Wurzelwerk der Bäume gebildet besteht Einsturzgefahr. Um das Fällen von 200 Bäumen zu vermeiden, werden jetzt alternative Techniken zur Uferbefestigung erprobt. Das Projekt könnte zum Modellfall für Ufersanierung werden.

Klimaforschung

Warmes Wasser erreicht Grönlands Gletscher

Bis zu 20 mal schneller als gedacht könnte das ewige Eis Grönlands schmelzen. Forscher von Greenpeace fanden heraus, dass die Gletscher nicht nur durch Wärme "von oben", also von der Sonne, bedroht sind, sondern durch immer wärmere Meeresströmungen zusätzlich von unten abschmelzen.

USA

Kampf gegen H1N1 mit allen Tricks der Medienwelt

Hände waschen In den USA könnte sich im Laufe des kommenden Winters im schlimmsten Fall die Hälfte der Bevölkerung mit der Schweinegrippe anstecken. Um dies zu verhindern, setzten die Behörden vor allem auf Prävention. Die Sesamstrasse wird dabei ebenso eingebunden wie Twitter.

Neue Studie

Tomaten düngt man am besten mit Urin

Finnische Forscher haben eine umweltfreundliche Alternative zu Mineraldünger entdeckt: Urin. Mit Urin gedüngte Pflanzen lieferten viermal mehr Tomaten als ungedüngte Pflanzen. Damit sei der Urin nahezu ebenso effektiv wie teurer Kunstdünger. Außerdem werde damit eine Übersäuerung des Bodens verhindert.

Exobiologie

Wie Astronomen nach Aliens fahnden

Wo ist E.T.? Seit 50 Jahren suchen Seti-Radioastronomen nach außerirdischen Leben – ohne Erfolg: Eine interplanetare Nachricht wurde bisher nicht eingefangen. Doch es gibt auch andere Suchmethoden – mehrere möglicherweise intelligente Signale sind bereits eingegangen, darunter das "Wow-Signal".

Neues Grippe-Medikament wirkt so gut wie Tamiflu

Gegen Grippeinfektionen gab es bisher nur zwei mögliche Medikamente: Tamiflu und Relenza. Der Nachteil der geringern Auswahl: Durch den häufigen Einsatz gibt es bereits Resistenzen gegen Tamiflu. Mit Peramivir gibt es nun ein drittes Grippe-Medikament, auf das die Ärzte ausweichen können.

Evolution

Das Rätsel um den prallen Busen

In der Natur ist die Menschenfrau die einzige Erscheinung in der biologischen Unterabteilung Säuger, die auch dann einen prallen Busen trägt, wenn sie nicht stillt. Auch Affenweibchen haben runde Brüste. Aber sie verschwinden schnell zu einer verödeten Fläche, sobald der Nachwuchs sie nicht mehr nötig hat.

Topstorys

Angst

Körpersignale

Wenn uns plötzlich der Angstschweiß ausbricht

Astrophysik

Wie viel wiegt eigentlich unsere Erde?

Bildergalerien

Das Space Shuttle ist auf dem Weg

Greenpeace war am Petermann-Gletscher

Invasion nervt Ostseeurlauber

Das sind die Vorfahren heutiger Europäer

Das Jahrhundert-Ereignis in Asien

Nobelpreisträger und ihre Entdeckungen

Medizinische Transparenz

Deutsche Literatur Edition

Schon gewusst, dass schwache Batterien taub machen?

15. September 2009, 17:19 Uhr

Es gibt sie in verschiedenen Größen, Leistungen und Typen. Man findet sie in zahlreichen Geräten. Doch sind sie erst einmal leer, haben sie darin nichts mehr zu suchen. Manche können immer wieder startklar sein, andere sind schon nach einem Mal am Ende. Die Rede ist von Batterien.

Blogs aus der Wissenschaft

WISSENSlogs

  • Ein Vorläufer der Präsentation: der wissenschaftiche Vortrag

    Ein Vorläufer der Präsentation: der wissenschaftiche Vortrag

    Bis vor wenigen Jahren dominierte der Vortrag die offizielle wissenschaftliche Kommunikation. Historisch geht der Vortrag auf die Vorlesung zurück, die in der mittelalterlichen Universität zunächst tatsächlich zur Übermittlung eines Lehrbuchtextes vom Professor an die Studenten diente. Dieses Vorlesen der Werke anerkannter Kapazitäten eines Faches wurde nach und nach ergänzt um Anmerkungen und Kommentare, die sich der Professor als Glossen in seinem Lehrbuch vermerkte. Um 1800 bezeichnete das Wort »Vortrag« die Art und Weise des Vortragens des Lehrbuchtextes und der Kommentare, also das, was in der traditionellen Rhetorik actio genannt wurde und heute Performanz. Die in dieser Zeit einsetzende Änderung der Verfahren...
  • Wissenschaftskommunikation: Die Überschrift

    Wissenschaftskommunikation: Die Überschrift

    Serie "Wissenschaftskommunikation: Schreibtipps vom Chefredakteur"Teil 7: Die ÜberschriftEine gute Überschrift macht Lust auf mehr. Das kann sie entweder rein inhaltlich ? indem sie etwas Interessantes vermeldet: "Forscher züchten Maus aus einer Hautzelle", "Erstmals Mäuse aus Stammzellen erschaffen", "Mausklon aus reprogrammierten Körperzellen". Oder sie weckt unsere Neugierde durch stilistische Kniffe und Wortspiele: "Aus Haut wird Maus", "Die Maus,...
  • Der Darwin-Film und die Kreationisten: Zu kontrovers?

    Der Darwin-Film und die Kreationisten: Zu kontrovers?

    Ihr habt sicher auch schon gehört, dass der neue - und ersten Kritiken nach sehr gute - Spielfilm über das Leben Charles Darwins in den USA nicht gezeigt wird. Weil sich kein Filmhändler traut, ihn anzubieten. Zu Kontrovers. Schließlich glauben nur 39 Prozent aller US-Amerikaner an die Evolution, und wenn der Film in so einem rückständigen Land gezeigt wird, dann machen die dummen Kreationisten ein Wahnsinnstheater, so Mohammed-Karikaturen mal zehn. Besser nicht.Ehrlich gesagt glaube ich da nicht dran. Ich...
  • Der Profit der Anerkennung und mein Hass auf Hobby-Statistiker

    Der Profit der Anerkennung und mein Hass auf Hobby-Statistiker

    Mitarbeiter klagen fast unisono über mangelnde Anerkennung für ihre Arbeit. Es gibt nur noch Geld, und das auch nur unwillig. Warum lobt uns keiner? Das würde nichts kosten. Aber die Manager schweigen fast wie eisern. Der Management-Guru Reinhard Sprenger rief auf, Mitarbeiter für Verdienste zu würdigen, aber eine wissenschaftliche Studie widerspricht ihm diametral und ?zeigt?, dass sich Anerkennung für Unternehmen nicht auszahlt. Ich habe fast eine Stunde vor mich her geschimpft, nachdem ich das alles im Handelsblatt las.Normale menschliche Erfahrung zeigt, dass Anerkennung die Stimmung im Menschen hebt. Wir gehen nicht so unwillig gedrückt zur stressigen Arbeit, sondern...
  • Bremen - Schlüssel zur Welt

    Bremen - Schlüssel zur Welt

    Nach dem Tor der Welt (Hansestadt Hamburg) nun zum Schlüssel der Selben: zur Hansestadt Bremen an der Weser (siehe Stadtwappen). Der Eingang zum Hauptbahnhof Bremen macht schon was her. Expedition Zukunft / Meike JotzoDie Bremer sind begeisterte Wissenschaftszug-Besucher, bereits morgens gibt es lange Schlangen. Selbst das doch eher herbstliche Wetter schreckt die Bremer nicht. Nun, sie kennen auch das Schietwetter im Norden und haben dementsprechende Kleidung und Durchhaltevermögen. Die meisten lassen...

ScienceBlogs

  • Wir brauchen mehr Nerds! [Astrodicticum Simplex]

    Wir brauchen mehr Nerds! [Astrodicticum Simplex]

    [Das hier ist eine Rezension eines Kapitels des Buches "Der Drache in meiner Garage" von Carl Sagan. Links zu den Rezensionen der anderen Kapitel finden sich hier.]Ist Nerd eigentlich mittlerweile ein deutsches Wort? Oder gibt es wenigstens eine vernünftige Übersetzung? Leo schlägt folgendes vor: Fachidiot, Langeweiler, Schwachkopf, Sonderling, Streber. Aber das klingt irgendwie alles zu negativ - so negativ besetzt kommt mir "Nerd" gar nicht vor.Naja - egal. Carl Sagan behauptet jedenfalls in Kapitel 23, das wir wesentlich mehr Nerds brauchen!Der Nerd ist ein typisches Klischeebild eines Wissenschaftlers. Hochbegabt, was Wissenschaft angeht - dafür aber sozial komplett daneben und unfähig, mit anderen Menschen normal zu interagieren. Unsportlich, unattraktiv, mit Taschenrechner am Gürtel - und wenn er eine Frau trifft (was ist eigentlich mit weiblichen Nerds?) bringt er kein Wort mehr heraus. Wer ein Nerd ist, ist niemals cool und wer cool ist, kann kein Nerd sein.Das sind so in etwa die gängigen Vorurteile - und es gibt durchaus Wissenschaftler, auf die diese Beschreibung zutrifft. Vielleicht gibt es diesen Typ Mensch unter Wissenschaftler sogar häufiger? Sagan spekuliert, dass vielleicht das ernsthafte Studium eines bestimmten Fachgebiets so viel Zeit und Zuwendung braucht, dass für andere Menschen keine Zeit mehr ist. Oder Menschen, die generell Schwierigkeiten im Umgang mit anderen Menschen haben, fühlen sich eher von der Wissenschaft angezogen, wo sie sich in Ruhe mit einem bestimmten Feld beschäftigen können?Dieses negative Bild der Nerds/Wissenschaftler mag auch dafür verantwortlich sein, dass viele Menschen der Wissenschaft und deren finanziellen Förderung negativ gegenüber stehen: Warum soll man diesen Freaks auch noch Geld geben, damit sie ihrer seltsamen und sinnlosen Arbeit nachgehen können? Wenn schon, dann soll man ihnen genau sagen, was sie tun und erforschen sollen!Aber das ist natürlich unmöglich. Forschung und vor allem Grundlagenforschung funktioniert so nicht!Um das zu demonstrieren, erzählt Sagan folgende fiktive Geschichte.Es ist das Jahr 1860 und Königin Victoria von Großbritannien hat eine Vision. Sie will Bilder und Stimmen überall in ihr Köngreich übertragen. Ohne Drähte, ohne Leitungen und möglichst ohne Zeitverlust. Die besten und berühmtesten Wissenschaftler des Landes werden darauf angesetzt und mit haufenweise Geld ausgestattet.Werden sie es schaffen, den Auftrag zu erfüllen und Fernsehen und Radio zu erfinden? Mit ziemlicher Sicherheit nicht. Wahrscheinlich würden trotzdem jeden Menge interessanter Erfindungen und Entdeckungen gemacht - aber das Fernsehen haben wir einem anderem zu verdanken. Einem, der absolut nicht daran interessiert war, irgendeine "nützliche" Anwendung zu entwickeln. Einem Nerd.Einer der wichtigsten Wissenschafler des 19 Jahrhunderts war James Clerk Maxwell. Und er war ein Nerd. Von klein an hat er sich für Wissenschaft interessiert und den Umgang mit seinen Mitmenschen vernachlässigt. Dafür wurde er auch entsprechend verspottet.Maxwell hat sich aber davon nicht beirren lassen und weiter seine Forschung betrieben. Unter anderem haben ihn Elektrizität und Magnetismus interessiert. Wie ändert sich das eine unter dem Einfluß des anderen? Das Ergebnis gehört zu den wichtigsten Formeln der Physik: die Maxwell-Gleichungen:Mit diesen Gleichungen gibt es Poster (so wie am Bild oben), T-Shirts, Kaffee-Tassen und manche Menschen haben sich die Gleichungen sogar eintätowieren lassen. Ihre genaue Bedeutung zu erklären, würde jetzt zu weit führen (Wikipedia weiß mehr) - aber selbst wenn man nicht weiß, was sie bedeuten, erkennt man doch eine gewisse Symmetrie und Schönheit in ihnen. Die Ästhetik spielt hier eine wichtige Rolle - denn als Maxwell sich überlegte, wie die Gleichungen wohl im Vakuum aussehen würden, hat er sich zuallererst auf sein ästhetisches Empfinden verlassen.Das war eine gute Idee - denn mit diesen Gleichungen könnte später Heinrich Hertz erstmals Radiowellen erzeugen - die Grundlage für alle Radio- und Fernsehsendungen.Eine große Forschergruppe mit viel Geld und einem konkreten Auftrag hätte so eine Entdeckung wohl nie machen können. Es war Maxwell alleine, der nur von seiner Neugier getrieben ein abstraktes Gebiet untersuchte - ohne irgendwelche speziellen Anwendungen im Kopf, der die Grundlage für Radio und Fernsehen (und noch viel mehr) gelegt hat.Newton hatte keine Kommunikationssatelliten im Sinn, als er die Gravitation erforschte. Röntgen hat sich nicht für Medizin interessiert, als er die Röntgenstrahlen entdeckte. Flemming hat kein Heilmittel für Millionen Menschen gesucht und trotzdem das Penicillin gefunden. Usw... Forscher forschen hauptsächlich, weil sie neugierig sind. Und im Allgemeinen kann niemand sagen, was am Ende an Anwendungen entstehen wird. Grundlagenforschung heisst ja auch deswegen Grundlagenforschung, weil sie die Grundlage für alle möglichen Anwendungen ist.Trotzdem ist es heutzutage oft sehr schwierig, diese Forschung zu finanzieren. Politiker wollen nicht mehr langfristig denken sondern sind an schneller Verwertbarkeit interessiert - die aber die Grundlagenforschung nicht garantieren kann. Trotzdem wären Kürzungen bei der Grundlagenforschung fatal.Sagan findet folgenden Vergleich: Wir können das Getreide essen, dass für die Saat im nächsten Jahr vorgesehen wäre. Dann haben wir diesen Winter viel zu essen. Mehr als normal. Im nächsten Winter aber gar nichts mehr.Wissenschaftler haben keine große Lobby. Umso wichtiger ist es, dass sie trotzdem probieren, den Menschen so gut wie möglich zu vermitteln, was sie tun und warum sie es tun. Natürlich gibt es jede Menge andere wichtige Dinge, für die Geld ausgegeben werden muss. Aber, so sagt Sagan, wir sind eine wohlhabende Gesellschaft. Wir können uns auch ein paar Maxwells leisten!Rezensionen der vorhergehenden Kapitel: Kapitel 1, Kapitel 2, Kapitel 3, Kapitel 4, Kapitel 5, Kapitel 6, Kapitel 7, Kapitel 8, Kapitel 9, Kapitel 10, Kapitel 11, Kapitel 12, Kapitel 13, Kapitel 14, Kapitel 15, Kapitel 16, Kapitel 17, Kapitel 18, Kapitel 19, Kapitel 20, Kapitel 21, Kapitel 22Noch mehr Buchrezensionen auf ScienceBlogs:Zum Beitrag im Blog »ScienceBlogger beantworten Forschungsfragen - 2 x pro Woche auf ScienceBlogs:
  • Warum dem Südwesten der USA Überschwemmungen drohen [weatherlog]

    Warum dem Südwesten der USA Überschwemmungen drohen [weatherlog]

    Im Südwesten der USA treten die Flüsse über die Ufer. Grund dafür ist ein Tief, das dort förmlich wie festgekrallt hängt.Und das ist für die Bewohner insbesondere der Staaten Tennessee, Oklahoma, Arkansas und Mississippi alles andere als zufriedenstellend.Dieses Bild von Baron Chandler heißt bezeichnenderweise: Raining Cats and Dogs. Bestimmte Rechte vorbehalten.Gestern wurde sogar ein neuer Rekord aufgestellt:RECORD EVENT REPORTNATIONAL WEATHER SERVICE NASHVILLE TN121 AM CDT THU SEP 17 2009...RECORD DAILY MAXIMUM RAINFALL SET AT NASHVILLE...A RECORD RAINFALL OF 2.69 INCHES WAS SET AT NASHVILLE YESTERDAY.THIS BREAKS THE OLD RECORD OF 1.69 SET IN 1894.2,69 inches entsprechen dabei 68,23 mm, 1,69 inches 42,92 mm Niederschlag. Das Tief hängt dabei förmlich in einem Trog fest. Diese Austrogung wird besonders deutlich, wenn man sich die Windkarte für etwa 9 km Höhe ansieht, wo der so genannte Jetstream, ein Starkwindband, entlang rauscht:Bodendruck am 17.09.09, 2 Uhr MESZ. Quelle: MeteoGroupWind in ca. 9 km Höhe am 17.09.09, 2 Uhr MESZ. Quelle: MeteoGroupDas Tief ist also regelrecht in diesem Ast, den man dort in grün im Süden sieht, eingefangen und wird nur sehr, sehr viel langsam schwächer. Nordöstlich von seinem Zentrum wird dabei die feucht-warme Luft vorangeschoben und sorgt für mehr oder weniger Dauerregen, weiter westlich und südlich treten dagegen Schauer und kräftige Gewitter auf.Das bleibt natürlich nicht ohne Folgen: große Gebiete, besonders tiefer liegende (wir erinnern uns, dass zum Beispiel New Orleans teils unter dem Meeresspiegel liegt) werden ständig wegen der Gefahr von Überflutungen überwacht, auch einige Flüsse sollten bald über die Ufer treten.Da die Gefahr noch ein paar Tage andauern wird, werden wir wohl bald noch etwas in den Nachrichten davon mitbekommen. Hier noch die Vorhersage aus dem amerikanischen Fernsehen:Zum Beitrag im Blog »ScienceBlogger beantworten Forschungsfragen - 2 x pro Woche auf ScienceBlogs:
  • Ärzteblatt: Ohne Worte [Frischer Wind]

    Ärzteblatt: Ohne Worte [Frischer Wind]

    Eine Anzeige aus dem Ärzteblatt, die ich hier einfach mal kommentarlos wiedergebe.(Quelle: A Blog Of One's Own, gefunden via Stationäre Aufnahme)Zitat von www.hochschulstiftung.de:Wie kann es sein, dass die Tochter eines Landarztes, die die Praxis ihres Vaters fortführen will und damit die ärtzliche Versorgung sichern würde, sechs Jahre warten muss?Ohne Worte.Zum Beitrag im Blog »ScienceBlogger beantworten Forschungsfragen - 2 x pro Woche auf ScienceBlogs:
  • Wahlprogramme 2009: Atomausstieg [Frischer Wind]

    Wahlprogramme 2009: Atomausstieg [Frischer Wind]

    Heute komme ich endlich dazu, den zweiten Teil der versprochenen Wahlprogramm-Vergleiche zu posten: Wie positionieren sich die Parteien zum Atomausstieg?Das Thema Atomkraft hat im Wahlkampf der letzten Wochen - zumindest gefühlt - stark an Bedeutung zugenommen. Erst gestern sorgten diverse Medienberichte über ein Gutachten zum Thema Energieforschung im Auftrag von Bundesforschungsministerin Schavan für viel Wirbel, in dem angeblich der Neubau von AKW empfohlen wird. Die Ministerin dementierte diese Darstellungsweise inzwischen und verwies auf das Wahlprogramm der Union, in dem sich ein klares Nein zum Bau neuer Kernkraftwerke findet.Kernkraftwerk Grohnde, Foto von Heinz-Josef Lücking (via Wikipedia)Nun kursiert zwar seit gestern eine vermeintliche Kopie des Berichts durchs Netz, da die Authentizität des Dokuments aber (verständlicherweise) nicht bestätigt ist und es zudem einen Sperrvermerk trägt, werde ich (vorerst) auf eine Besprechung verzichten. Statt dessen habe ich mal in den Wahlprogrammen der Parteien recherchiert, wie sie sich zur Bundestagswahl zum Thema Atomausstieg positionieren. Wie schon im letzten Beitrag zur Forschungspolitik bemühe ich mich dabei um inhaltliche Neutralität und freue mich dafür umso mehr über lebhafte inhaltliche Diskussionen in den Kommentaren.Leider kann Ihr Browser diese Grafik nicht anzeigen. Direkter Link zur Statistik "Spielt das Thema Atomkraft eine Rolle für Ihre Wahlentscheidung bei der Bundestagswahl am 27. September?"Christlich-Demokratische Union (CDU)Christlich-Soziale Union (CSU)Kein Neubau von KernkraftwerkenKernenergie gehört (noch) zu einem ausgewogenen EnergiemixLaufzeitverlängerung für diejenigen deutschen AKWs, die als sicher geltenSofortige Aufhebung des Moratoriums zur Erkundung des Standorts GorlebenInvestition des Gewinns aus der Laufzeitverlängerung in erneuerbare EnergienKernenergie als reine Brückentechnologie bis bessere Alternativen verfügbar sindMoney Quote:Wir verstehen den Beitrag der Kernenergie zur Stromversorgung als Brückentechnologie, weil heute klimafreundliche und kostengünstige Alternativen noch nicht in ausreichendem Maße verfügbar sind. Daher streben wir eine Laufzeitverlängerung der sicheren deutschen Anlagen an. Einen Neubau von Kernkraftwerken lehnen wir ab.Bemerkenswert an dieser Aussage finde ich vor allem (um mir doch noch einen kleinen inhaltlichen Kommentar zu erlauben), dass damit im Wahlprogramm der Union explizit festgeschrieben wird, dass die Kernenergie nicht zu den klimafreundlichen Technologien gehört. Weniger gelungen finde ich dagegen die Formulierung "sichere Kernkraftwerke", die sich auch im FDP-Programm findet. Da keine Kriterien benannt werden bleibt unklar, wie zwischen sicheren Kraftwerken (die eine Laufzeitverlängerung erhalten) und unsicheren Kraftwerken (die früher stillgelegt werden) unterschieden werden soll.http://cdu.de/doc/pdfc/090628-beschluss-regierungsprogramm-cducsu.pdfLeider kann Ihr Browser diese Grafik nicht anzeigen. Direkter Link zur Statistik "Wie würden Sie es finden, wenn in Deutschland neue Atomkraftwerke gebaut werden würden?"Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)Vollständiger Ausstieg aus der Atomkraft bis 2021Bis zum Ausstieg Pflicht zur sicherheitstechnischen NachrüstungKeine politische Vorentscheidung für den Endlager-Standort GorlebenBeteiligung der Atomwirtschaft an der Sanierung von Asse II und MorslebenNeues Auswahlverfahren zur Auffindung eines alternativen Endlager-StandortsMoney Quote:Die Nutzung der Atomenergie birgt zu große Risiken. Nicht zuletzt ist die Frage der Endlagerung des Atommülls bis heute ungelöst. Der im Atomgesetz geregelte Ausstieg wird durchgesetzt. Wir steigen bis 2021 komplett aus der Atomenergie aus.http://www.spd.de/de/pdf/parteiprogramme/Regierungsprogramm2009_LF_navi.pdf&title=&lnkname=material--/de/pdf/parteiprogramme/Regierungsprogramm2009_LF_navi.pdfFreie Demokratische Partei (FDP)Laufzeiten sicherer Kernkraftwerke müssen verlängert werdenHöchstmöglicher Sicherheit der deutschen AKWs gewährleistenAusstieg aus der Kernenergie ist ökonomisch wie ökologisch falschSofortige Aufhebung des Moratoriums zur Erkundung des Standorts GorlebenAbführung von Teilen des Gewinns der Atomwirtschaft in die EnergieforschungMoney Quote:Der Ausstieg aus der Kernenergie ist zum jetzigen Zeitpunkt ökonomisch und ökologisch falsch. Wir brauchen die Kernenergie als Übergangstechnologie, bis erneuerbare Energien in ausreichendem Umfang grundlastfähigen Strom erzeugen können oder die CO2-Abscheidung und -Einlagerung für Kohlekraft- werke im großtechnischen Maßstab zur Verfügung steht. Die Laufzeiten sicherer Kernkraftwerke müssen daher in diesem Sinne verlängert werden.http://www.deutschlandprogramm.de/files/653/Deutschlandprogramm09_Endfassung.PDFLeider kann Ihr Browser diese Grafik nicht anzeigen. Direkter Link zur Statistik "Wie finden Sie die Idee, Kraftwerke länger laufen zu lassen und damit den Atomausstieg zu verzögern?"Bündnis 90 / Die GrünenKeine Laufzeitverlängerung für AtomkraftwerkeFortsetzung des Atomausstiegs ohne ÄnderungenSofortige Abschaltung aller AKW bei AnschlagsgefahrAbschaffung aller Subventionen für die AtomwirtschaftEinberufung eines Untersuchungsausschusses zur Asse IIErgebnisoffene Suche nach einer geeigneten EndlagerstätteAufhebung der Haftpflichtbegrenzung für KraftwerksbetreiberÜberführung der betrieblichen Rückstellungen in einen öffentlichen FondsBeteiligung der Atomwirtschaft an der Entsorgung über eine BrennelementesteuerMoney Quote:Der Atomausstieg ist nur gesichert, wenn die Grünen in der nächsten Regierung vertreten sind. Wir setzen den Atomausstieg ohne Wenn und Aber fort. Nach dem Atomausstiegsgesetz werden in der kommenden Legislaturperiode bis zu siebenAtomkraftwerke abgeschaltet. Alte, besonders riskante Meiler wollen wir vorzeitig vom Netz nehmen.http://www.gruene-partei.de/cms/files/dokbin/295/295495.wahlprogramm_komplett_2009.pdfLeider kann Ihr Browser diese Grafik nicht anzeigen. Direkter Link zur Statistik "Haben Sie in die Sicherheit der Atomkraftwerke in Deutschland eher großes oder eher geringes Vertrauen?"Die LinkeVerbot für den Export von AtomtechnikÜberführung der Energiekonzerne in öffentliches EigentumSofortige und unumkehrbare Stillegung aller AtomkraftwerkeAussetzung aller Atommülltransporte bis zur Lösung des EndlagerproblemsMoney Quote:Der rot-grüne Atomkonsens von 2000 ist Nonsens, denn die garantierten Restlaufzeiten dienen zuallererst den Profitinteressen der Atomindustrie. [...] DIE LINKE fordert darum die unverzügliche und unumkehrbare Stilllegung aller Atomanlagen sowie ein Verbot für den Export von Atomtechnik.Hier kann ich mir eine kurze Anmerkung nicht verkneifen. Selbst wer den Atomausstieg - wie ich - befürwortet dürfte wissen, dass eine sofortige Abschaltung aller Kraftwerke in der Tat nicht umsetzbar wäre - von der Überführung ausländischer Unternehmen wie Vattenfall in deutsches Staatseigentum ganz abgesehen. Auch die Forderung nach einer Aussetzung der Transporte scheint mir hanebüchen - immerhin kann es durchaus noch Jahrzehnte dauern, bis das Endlagerproblem einigermaßen sicher gelöst ist...http://die-linke.de/fileadmin/download/wahlen/pdf/485516_LinkePV_LWP_BTW09.pdfSoweit die Standpunkte der im aktuellen und vermutlich auch nächsten Bundestag vertretenen Parteien. In die Programme der kleineren Parteien habe ich wie schon beim letzten Mal auch einen Blick geworfen, allein schon um mir von den Piraten keine Vorwürfe machen lassen zu müssen. Mit denen steige ich dann auch gleich ein...PiratenparteiIch gebe zu, das war polemisch. Tatsächlich findet sich aber im Piraten-Wahlprogramm keine Aussage zur Kernenergie (oder überhaupt zur Energiepolitik). Anfangs fand ich es ja durchaus bewundernswert, dass die Piraten darauf bestanden haben, sich zu Fragen, die außerhalb ihrer Kernkompetenz liegen, nicht äußern zu wollen. Da sie nun aber mittlerweile in Stadträten vertreten sind, bei der Europawahl gut abgeschnitten haben und für den Bundestag antreten kann man ihnen nur raten: Sucht euch Experten. Mal abgesehen davon, dass ich Jens Seipenbusch als Physiker durchaus eine Meinung zur Thema zutraue...http://www.piratenpartei.de/tmp/Wahlprogramm_Bundestagswahl2009.pdfÖkologisch-demokratische Partei (ödp)Verbot für den Export von AtomtechnikStreichung aller Subventionen für die AtomwirtschaftUnverzüglicher, weltweiter Ausstieg aus der AtomenergieBezugsverbot ausländischen Atomstroms für deutsche VersorgerAuf ein Zitat aus dem Programm verzichte ich. Die ödp ist tatsächlich die einzige Partei, die ein geschützes Wahlprogramm ins Internet gestellt hat - vermutlich um es allen an der Verbreitung ihres Programms Interessierten so schwer wie möglich zu machen...http://oedp.de/files/pdf/programme/BundespolitischesProgramm.pdfDie TierschutzparteiIm Jahr 2009, nachdem durch die skandalösen Vorkommnisse im Atommüll-Lager »Asse II« bewiesen wurde, dass eine risikolose Endlagerung der strahlenden Abfallprodukte nicht gewährleistet werden kann, ist die Forderung nach dem sofortigen Ausstieg aus dieser hochgefährlichen Energiegewinnung umso mehr berechtigt.http://www.tierschutzpartei.de/pdf/Wahlprogramm_Bund09.pdfUnd nicht vergessen: Wer nicht zur Wahl geht, darf hinterher auch nicht meckern!Zum Beitrag im Blog »ScienceBlogger beantworten Forschungsfragen - 2 x pro Woche auf ScienceBlogs:
  • Warum wachsen Haare eigentlich nach? [Ihre Forschungsfrage]

    Warum wachsen Haare eigentlich nach? [Ihre Forschungsfrage]

    Auf eine Forschungsfrage von Leonie Steiner antwortet Marc Scheloske:Die Frage nach dem Sinn unserer Körperbehaarung lässt sich nicht so pauschal beantworten. Zunächst ist es ja so, dass Haare ein Teil der Haut sind und insofern auch (fast) überall am Körper wachsen. Ihre Funktion unterscheidet sich aber teilweise erheblich. Generell ist es so, dass Haare schädliche UV-Strahlung absorbieren und so vor schädlicher Sonneneinstrahlung schützen. Da Haare nur eine begrenzte Lebensdauer haben (max. 8 Jahre) ist es eben notwendig, dass neue Haare nachwachsen.Abgesehen davon dienen Haare auch der Feuchtigkeitsregulierung, denn überschüssige Feuchtigkeit wird von den Haaren aufgenommen. An bestimmten Regionen erfüllen Haare dann aber auch noch andere Zwecke. Die Wimpern etwa dienen dem Schutz des Auges vor umherfliegendem Staub, die Nasenhaare fungieren als Filter und die Augenbrauen verhindern, dass uns Schweiß in die Augen fließt. Nun aber noch zu einem anderen Teil der Frage: Wie läuft das Haarwachstum denn nun ab? Wie oben erwähnt, gehört das Haar eigentlich zur Haut. Dort sitzt im tiefen Bereich der Lederhaut die Haarwurzel, die Papille. Dort entsteht aus speziellen Stammzellen der Haarbalg. Und aus diesem Balg speist sich - durch fortwährende Zellteilung - das Haarwachstum. Dabei durchläuft das Haarwachstum verschiedene Phasen; beginnend mit der aktiven Produktion und dem Aufbau des Haars, dann schließt eine Übergangsphase an, in der die Haarwurzel ihre Zellproduktion einstellt und schließlich regeneriert sich die Papille, das alte Haar fällt aus und ein neuer Haarbalg (=Follikel) wird gebildet. Dieser Zyklus kann bis zu 25 Mal durchlaufen werden.Generell beträgt die Lebenszeit eines Haarbalgs etwa 6-8 Jahre.Unsere Kopfhaare wachsen auf diese Weise etwa einen Zentimeter im Monat. Bei den rund 100.000 Haaren, die wir auf dem Kopf haben (Blonde haben mehr, Rothaarige weniger), bedeutet das übrigens, dass jeden Monat etwa 1000 Meter neues Haar auf unserem Kopf wächst. Weitere Antworten und Diskussionen sind erwünscht!  » Marc Scheloske ist Wissenschaftssoziologe und Redakteur von ScienceBlogsZum Beitrag im Blog »ScienceBlogger beantworten Forschungsfragen - 2 x pro Woche auf ScienceBlogs:
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